Bildung und Wissen

Die Martin-Luther-Universität, die Kunsthochschule Burg Giebichenstein und die Hochschule für evangelische Kirchenmusik machen Halle zum größten Hochschulstandort Sachsen-Anhalts. Die deutschlandweite und internationale Ausstrahlung der Hochschulen, aber auch der außeruniversitären Forschungseinrichtungen, sind für die Stadt und die Region ebenso von unschätzbarem Wert wie ihre Attraktivität für junge Menschen. Die Studierenden und ihre Lehrenden beeinflussen das gesellschaftliche Klima in der Stadt. Umso wichtiger ist es, dass die Fächervielfalt erhalten bleibt. DIE LINKE tritt deshalb auf allen politischen Ebenen Kürzungsabsichten bei den Hochschulen entgegen. 

Wir setzen uns dafür ein, dass die Stadt Halle – gemeinsam mit den Wissenschaftseinrichtungen – aktiv um Studierende wirbt. Zudem soll die Stadt die Hochschulen und Forschungseinrichtungen dabei unterstützen, Wissenschaftler*innen zu gewinnen.

 

Das heißt für DIE LINKE:

  • die gemeinsame Stadtentwicklung und Hochschulplanung besonders mit Blick auf die Immobiliensituation der Hochschulen bzw. auf ehemalige Gebäude der Hochschulen zu orientieren
  • Bauangelegenheiten mit den Hochschulen, dem Land, der Uniklinik und den außeruniversitären Forschungseinrichtungen eng abzustimmen
  • in Abstimmung mit dem Studentenwerk weiterhin über die städtischen Wohnungsgesellschaften für bezahlbaren Wohnraum für Studierende zu sorgen
  • für eine Erweiterung des MDV-Semestertickets auf das ganze Land einzutreten und darauf hinzuwirken, dass es bezahlbar bleibt und die Studierendenvertretungen bei jeder Entscheidung einbezogen werden
  • Studentische Initiativen im Kultur-, Sozial- und Sportbereich zu unterstützen
  • dass die Stadtverwaltung und die Tochterunternehmen verstärkt Praktikumsplätze anbieten und mit den Hochschulen bei der Erstellung von Abschlussarbeiten und Promotionen kooperieren
  • sich für günstige Eintrittspreise in den Kultureinrichtungen sowie die kostenlose Nutzung der Stadtbibliothek für Studierende einzusetzen
  • die Kinderbetreuung an den Alltag von Studierenden und Akademiker*innen anzupassen
  • Wissenschaftler*innen darin zu unterstützen, Kinderbetreuung und Wohnraumsuche zu organisieren
  • die Arbeitsplatzsuche für Partner*innen von Wissenschaftler*innen (Dual Career) zu unterstützen
  • intensiv mit den Careercentern der Hochschulen und Wissenschaftseinrichtungen zusammenzuarbeiten
  • Existenzgründungen und Unternehmensansiedlungen im wissenschaftsnahen Bereich stärker zu unterstützen
  • besonderes Augenmerk auf die Kreativwirtschaft und - in Abstimmung mit den Anwohner*innen - die Entwicklung des Technologieparks am Weinbergweg zu richten
  • das Technologie- und Gründerzentrum noch stärker als Unterstützung für junge Unternehmen zu nutzen
  • die Medien- und Kreativwirtschaft, z.B. den Standort des Multimediazentrums, zu erhalten und zu stärken
  • das Konzept Zukunftsstadt Halle Neustadt durch Verzahnung mit dem Weinbergcampus umzusetzen
  • außeruniversitäre Wissenschaftseinrichtungen anzusiedeln und zu entwickeln und Wissenschaftseinrichtungen mit der regionalen Wirtschaft stärker zu vernetzen
  • integrative Angebote für ausländische Studierende zu schaffen - z. B. Tandemprojekte von Studierenden für ausländische Studierende - und diese mit ähnlichen bereits existierenden Projekten und Akteur*innen zu vernetzen
  • eine Willkommenskultur für ausländische Studierende und Wissenschaftler*innen zu etablieren
  • dass Hochschul- und Stadtmarketing intensiv zusammenarbeiten

Bildung ist ein Schlüssel zur freien Entfaltung der Persönlichkeit von Kindern und Jugendlichen, für ihre Chancen und ihr Engagement im Leben und im Beruf. Junge, gut ausgebildete Menschen gestalten unser Land und die Region in den nächsten Jahrzehnten maßgeblich mit. Dazu müssen sie die Chance erhalten, selbstbestimmt aufzuwachsen und ihren Platz in der Gesellschaft zu finden. Lebenslanges Lernen, Bildung und Weiterbildung sind unerlässlich. 

DIE LINKE tritt dafür ein, dass alle Kinder und Jugendlichen unter optimalen Bedingungen chancengerecht in gut ausgestatteten Schulen lernen und jeder angestrebte Abschluss an allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen erlangt werden kann. Dabei ist es notwendig, ein Konzept zur Integration von Kindern und Jugendlichen mit besonderem Förderbedarf zu entwickeln und die Voraussetzungen für dessen Umsetzung zu schaffen – vom gemeinsamen Unterricht hin zu einer inklusiven Schule.

 

Das heißt für DIE LINKE:

  • gleiche Betreuungsbedingungen für alle Kinder zu sichern, egal, ob sie bei freien Trägern oder dem Eigenbetrieb Kindertagesstätten betreut werden. Kindertagesstätten (KITAS) sind Orte der Bildung und Erziehung
  • ein einheitliches zentrales Verfahren zur Vergabe der KITA-Plätze zu prüfen. Einmal anmelden muss genügen.
  • die finanzielle Mindestausstattung der KITAS (Betriebskostendeckung) zu sichern und die Möglichkeiten der Abschreibung und der Bereitstellung von Investitionsmitteln bei öffentlichen und freien Trägern auf das gleiche Niveau zu führen
  • KITAS als frühkindliche Bildungseinrichtung zu begreifen: DIE LINKE tritt für einen kostenfreien Betreuungsplatz für jedes Kind ein. Bis diese Aufgabe in Übereinstimmung mit dem Land erreicht wird, fordern wir mittelfristig als ersten Schritt ein kostenfreies KITA-Jahr vor der Einschulung
  • KITA-Sozialarbeit als präventives Angebot auszubauen
  • das integrierte Bildungskonzept für die Stadt Halle, das alle Bildungsmöglichkeiten von der frühkindlichen Bildung bis zur Erwachsenenbildung einschließt, stetig fortzuschreiben
  • eine ausgewogene Schulentwicklungsplanung auf Grundlage der Bevölkerungsentwicklung in Halle mit wohnortnahen Grundschulen umzusetzen
  • den Schulbau und die Schulsanierung durch das Schulinvestitionsprogramm voranzutreiben, um mehr Plätze für Schüler*innen zu schaffen, Inklusion zu ermöglichen und Schulgebäude anzupassen. Wir wollen barrierefrei gestalten und die Räume für Gruppenarbeit sowie den Raumfaktor je Klasse deutlich verbessern
  • Schüler- und Elternschaft bei der Schulentwicklungsplanung frühzeitig zu beteiligen und Akteure aus dem Schulumfeld, wie Wohnungsgesellschaften, Vereine und Initiativen einzubeziehen
  • Schüler- und Elternvertretungen bei Investitionsentscheidungen, insbesondere bei der Planung, Vorbereitung und Durchführung von Schulsanierungen, rechtzeitig und umfassend einzubeziehen
  • alle Aktivitäten, die das längere gemeinsame Lernen ermöglichen, zu unterstützen und zu fördern. Auf dem Weg zur Gemeinschaftsschule unterstützen wir alle Bemühungen von Lehrenden, Lernenden und Eltern, bestehende Kooperationen zwischen Grund- und Sekundarschulen und Gymnasien weiterzuentwickeln 
  • alle Schulen mit einem modernen Breitbandanschluss auszustatten, um moderne Medien für die Bildungsarbeit nutzen zu können
  • eine flächendeckende IT-Infrastruktur (inkl. Endgeräte) zur effektiven Nutzung der neuen/modernen Medien zu schaffen. Dies soll auf Basis der pädagogischen Konzeption der jeweiligen Schule und unter Einbeziehung und Mitbestimmung der Schule geschehen
  • die Wartung der IT-Infrastruktur ist städtische Aufgabe. Die Ausstattung, Beschaffung, Installation und Wartung müssen vollumfänglich aus einer Hand koordiniert werden.
  • die Sachausstattung der Schulen zu verbessern, insbesondere im Bereich neuer Medien und um besondere Aufgaben (z.B. Gemeinsamer Unterricht, Integrationsklassen für Migranten) wahrzunehmen
  • alle Mittel aus Bundes- und Europaprogrammen weiter zu nutzen, um so viele Schulen wie möglich mit öffentlichen Mitteln zu sanieren und zu modernisieren
  • eine angemessene Zahl an Ausweichquartieren bereitzustellen, wenn einzelne Schulen saniert bzw. modernisiert werden
  • Schule als Lern- und Lebensort weiterzuentwickeln. Das heißt, Ganztagsangebote an allen Schulen auszubauen, die gleichberechtigte Zusammenarbeit und enge Vernetzung zwischen Grundschulen und Horten zu fördern, die Schulsozialarbeit als wirksames Instrument und als kommunale Aufgabe zu begreifen und auszubauen und Aktivitäten zu unterstützen, um Konzepte zur Öffnung von Schulhöfen zu entwickeln
  • dass jede Schule eine große Aula in ihrem Umfeld hat. Dazu sollen stadteilbezogen Aula-Gebäude entstehen, die auch als Veranstaltungsort im Stadtteil genutzt werden können
  • dass Bundes- und Landesprogramme zur Chancengleichheit von Kindern und Jugendlichen im Bildungsbereich, wie zum Beispiel das Bildungs- und Teilhabepaket, unbürokratisch und schnell umgesetzt werden
  • Dass sichere Schulwege für alle Lernenden existieren. Dazu gehört auch, die Entfernung zwischen Schule und Wohnung nicht nur über Entfernungskilometer zu definieren, sondern auch über die Schulwegsicherheit. DIE LINKE tritt für einen fahrscheinlosen ÖPNV ein. Bis wir dieses Ziel erreicht haben, fordern wir ein kostenfreies Schülerticket unabhängig von Entfernungskilometern
  • das Schulbudget, über deren Verwendung Schulen frei entscheiden können, zu erhöhen (u. a. Abschaffung der 150 Euro-Grenze pro Sachposten bei der Nutzung des Schulbudgets)
  • für eine gesunde und kostenfreie Essenversorgung - sowohl in der Kita als auch in der Schule (Frühstück und Mittagessen) - einzutreten. Dabei soll nicht nur die finanzielle Situation, sondern auch die räumliche Situation der Schulen berücksichtigt werden
  • die Schulentwicklungsplanung an wachsende Raum- und Schülerzahlen und den Bau von neuen Schulen anzupassen, damit nicht zu große Schulen entstehen (genügend Platz für die Schüler*innen in den Schulen, z. B. Kleinsträume für Lerngruppen)
  • für die Berufsbildenden Schulen ein Entwicklungskonzept in enger Abstimmung mit den Nachbarkreisen zu erarbeiten und dabei die bedarfsgerechte Ausstattung mit Lehr- und Lernmaterialien zu beachten
  • ausreichend Wohnraum für Gastschüler*innen der Berufsschulen vorzuhalten
  • Berufsschulen für Kooperationspartner*innen mit polytechnischen Bildungskonzepten zu öffnen
  • das Salinetechnikum und das Schülerlabor Hoher Weg als MINT-Lernorte institutionell zu fördern
  • keine Möglichkeiten für die Bundeswehr einzuräumen, sich auf dem Laternenfest zu präsentieren und in den Schulen für sich zu werben: Wir unterstützen und fördern alle Aktivitäten, um auf die Gesamtkonferenzen entsprechend einzuwirken
  • die Volkshochschule (VHS) in enger Zusammenarbeit mit dem Saalekreis als Ort lebensbegleitenden Lernens weiterzuentwickeln und auch künftig ein attraktives Bildungsprogramm mit generationenspezifischen Angeboten zu ermöglichen
  • die Kooperationsvereinbarung bezüglich der VHS mit dem Saalekreis auf Augenhöhe beizubehalten
  • die personelle, räumliche und sächliche Ausstattung der VHS sicherzustellen
  • die Kooperation mit anderen Bildungseinrichtungen und städtischen Einrichtungen zu intensivieren, z.B. Sprachkurse für Studierende. Fort- und Weiterbildungsangebote für Mitarbeiter*innen der Stadt und der Tochterunternehmen zu entwickeln und anzubieten 
  • den gemeinsamen Standort der Bibliothek und der VHS durch intensivierte Kooperation zu einem tatsächlichen kommunalen Bildungszentrum auszubauen
  • die Angebote der VHS auf alle Stadtteile auszuweiten
  • das Mindesthonorar für Dozent*innen regelmäßig an die allgemeine Lohnentwicklung anzupassen und keine Unterschiede von Mindesthonoraren in unterschiedlichen Kursen zuzulassen