Investitionen in Klimaschutz sind beste Investitionen in Artenschutz

Hendrik Lange
PressePresserklärungen DIE LINKE. im Landtag LT Presse für JL-WebsiteHendrik Lange

In der Debatte um die Weltnaturkonferenz und deren Auswirkungen für Sachsen-Anhalt betont Hendrik Lange, umweltpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE:

»Der Mensch muss sich über Zusammenhänge und die Auswirkungen seines Handelns bewusst sein. Zwingen doch die kapitalistischen Produktionsbedingungen täglich Milliarden von Menschen in einen Überlebenskampf. Je größer die Biodiversität ist, desto größer ist die Überlebenswahrscheinlichkeit eines Ökosystems. Eine große Biodiversität sichert unser eigenes Überleben. Wir wissen, was den Verlust der Arten und damit der Biodiversität vorantreibt. Sei es die Zerstörung von Lebensraum, die intensive Landwirtschaft oder Umweltgifte oder der Klimawandel oder ungehemmte Jagd und Überfischung.

Umso wichtiger ist, dass auf der jetzigen Weltnaturkonferenz verbindliche Ziele vereinbart werden. Ich schließe mich daher den Forderungen des Nabu an die Staatenlenker an. Wir brauchen klare und messbare Ziele für 2030:

  1. Mindestens 20 Prozent der globalen Landes- und Meeresflächen müssen renaturiert werden.
  2. 30 Prozent der Land- und Meeresfläche müssen in Form von Schutzgebieten unter Schutz gestellt werden, dazu gehören Ausweitung und effektiver Schutz unter Achtung der Rechte indigener Völker.
  3. Pestizid- und Nährstoffeinträge sollten (global) jeweils um die Hälfte reduziert werden.
  4. 25 Prozent agrarökologisch genutzten Flächen (inklusive Ökolandbau) in dem Abkommen zu verankern.

Zudem muss klar und deutlich gemacht werden, welche Subventionen für die Natur schädlich sind und welche Investitionen die Natur fördern. Rückschläge wie bei der EU-Agrarförderung können wir uns angesichts der Biodiversitätskrise nicht mehr leisten. Deutschland muss dabei in einen Prozess starten, indem die Verantwortung von Bund und Ländern geklärt und Ziele für die einzelnen Sektoren definiert werden. Über eine Biodiversitätsstrategie und einen entsprechenden Aktionsplan muss der Weg hin zu einem Biodiversitätsgesetz führen.

Investitionen in den Klimaschutz sind die beste Investition in den Artenschutz. Hier haben wir als Land ebenso Verantwortung. Sei es durch Versieglung und Zerstörung von Lebensraum durch mangelnde Renaturierung oder das Reißen der Klimaschutzziele. Und das will ich mir nicht verkneifen: Die Artensofortförderung bis zur Unkenntlichkeit einzudampfen ist in diesem Zusammenhang ein Armutszeugnis. Über vieles werden wir hier noch reden. Sei es der Schutz der Karstlandschaft oder die Investition in Straßenverkehr statt der Schiene. Auch über die Förderung der Artenkenntnis haben wir schon gesprochen. Als Land müssen hier unsere Verantwortung wahrnehmen. Sei es durch Bildung, durch Förderung oder aber durch kluge Regulierung.«