Ein Zeichen für Liebe und Korrosionsschutz!

Artikel der Fraktion DIE LINKE für das Amtsblatt im März/April 2021. Thema: Der im Stadtrat am 24.03.2021 beschlossene Antrag für die Liebesschlösser.

Die wahre Liebe währt bekanntlich ewig, die Antragsberatungen im Stadtrat und seinen Ausschüssen fühlen sich im Gegensatz dazu hoffentlich nur so an. Deshalb hoffen wir, dass sich der Stadtrat nach knapp einem halben Jahr zum Erscheinen dieser Ausgabe bereits für unseren Antrag zu den „Liebesschlössern“ ausgesprochen hat.

Aber worum geht es dabei eigentlich? Auch in Halle gibt es die Tradition der „Liebesschlösser“: Paare hängen handelsübliche Vorhängeschlösser an Brückengeländer und werfen den Schlüssel ins Wasser, damit die Liebe zwischen beiden ewig halten möge. Dank der Saale bieten sich den Hallenser:innen sowohl Wasser als Brücken an und sie machen deshalb reichlich Gebrauch davon.

Vielen Verliebten ist dabei wahrscheinlich nicht bewusst, dass zumindest das Symbol ihrer Liebe ein Verfallsdatum mit sich bringt. Denn wenn die Schlösser auch für die Ewigkeit sein sollen, müssen sie doch alle Jahre wieder von den Brücken entfernt werden, um insbesondere die Peißnitzbrücke vor dem Verrosten zu bewahren. Die Schlösser schaden der Brücke, die sie eigentlich schmücken sollen. Als Fraktion haben wir deshalb einen Vorschlag gemacht, der das Problem des Korrosionsschutzes mit dem Problem der Halbwertszeit der Liebesbeweise auf einen Schlag lösen kann.

Wir wollen, dass in der Nähe der Peißnitzbrücke ein Kunstwerk durch hallesche Künstler:innen errichtet wird, welches die romantischen Wünsche der Hallenser:innen zukünftig trägt. Damit haben etliche Kommunen bereits gute Erfahrungen gemacht, da es ein praktisches Problem löst und gleichzeitig Kunst im öffentlichen Raum fördert. Mit einem Kunstwerk für die Liebesschlösser profitieren wir alle: Die Stadt wird schöner und es gibt einen weiteren Hingucker auf der Peißnitzinsel.

Auch das Stadtmarketing, das sich in zunehmenden Maße in den Sozialen Medien präsentiert, wird seinen Vorteil aus den dann künstlerisch gestalteten Liebesbeweisen ziehen können, geht es doch auch um die passende Bilder. Selbst wenn wir nicht erwarten, dass sich die Mehrheit des Stadtrates direkt verliebt, hoffen wir deshalb doch darauf, uns an dieser Stelle bereits über breite Zustimmung und schnelle Umsetzung freuen zu können.