Halle kann mehr: Für eine gerechte Schulpolitik!

Hier findet sich unser Amtsblatt-Artikel für den März 2022. Thema: Die Schulsozialarbeit und die Schulentwicklungsplanung der Stadt Halle.

Die Pläne waren gut, bis sie von der Landesebene kassiert wurden. So lässt sich die Diskussion um
die Schulentwicklungsplanung zusammenfassen. Während es den Bedarf gab, die Schullandschaft
durch neue und überaus beliebte Integrierte Gesamtschulen (IGS) zu stärken und bestehenden
Schulen zu erweitern, damit möglichst viele Schüler:innen den zu ihnen passenden Platz finden,
wollte die Landesregierung von Sachsen-Anhalt lieber das Gegenteil. Dementsprechend hat das
Bildungsministerium Vorgaben gemacht, die Neueröffnungen fast unmöglich machen sollen: Für
die ersten Jahre muss eine Auslastung von 150 Prozent gegeben sein.

Die Regierung verlangt, dass wir die Schulen weiter vollstopfen – bloß keine kleineren Klassen.
Damit will man das Problem des Lehrermangels auf die Schüler:innen und Eltern abwälzen, die
diesen nicht verschuldet haben.

Daran sehen wir erneut, dass Sachsen-Anhalt nicht dazu bereit ist, in die Bildung zu investieren.
Denn am Grundproblem des Mangels ändert sich nichts, solange die Arbeitsbedingungen nicht
attraktiver gemacht und die Hochschulen nicht besser ausgestattet werden. Leider passiert genau
das nicht, sondern es bleibt alles beim Alten oder wird, wie die fatale Kürzungsdebatte an der Uni
Halle zeigt, sogar noch schlechter.

Dieser fehlende Wille zur Investition sorgt auch beim Thema der Schulsozialarbeit dafür, dass das
Notwendige nicht getan werden kann. Während eigentlich jeder Klassenzug eine:n
Schulsozialarbeiter:in bräuchte, kann sich Halle aufgrund fehlender Finanzierung maximal zwei pro
Schule leisten.

Als Fraktion haben wir versucht, das Beste aus dieser Situation zu machen. Durch den Beschluss
des Rates an der Einrichtung wenigstens einer weiteren IGS festzuhalten, konnte die
Schulentwicklungsplanung noch verbessert werden. Außerdem können einige Erweiterungsbauten
weiterhin kommen. Darüber hinaus haben wir einer Änderung zugestimmt, die die Flexibilität bei
der Schulsozialarbeit erhöht. Jetzt können Schulen unter bestimmten Bedingungen auch drei
Schulsozialarbeiter:innen bekommen, dafür muss eine andere aber verzichten. Letztendlich hat der
Rat das Schlimmste verhindert, in dem er den Mangel verwaltet hat. Es bleibt aber weiterhin
notwendig, den Mangel zu beenden – durch eine gerechte Schulpolitik!