Pressemitteilung zur Stärkung präventiver Jugendarbeit

Die Landtagsfraktion DIE LINKE Sachsen-Anhalt hat von der Landesregierung aktuelle Zahlen zu (möglichen) Fällen von Kindeswohlgefährdungen erfragt. Zur lokalen Situation in Halle sagt Ute Haupt, sozialpolitische Sprecherin der Stadtratsfraktion DIE LINKE:

Die Antwort der Landesregierung macht deutlich, dass es einen gut ausgestatteten Sozialbereich in Halle und in jeder Kommune geben muss. Im Zeitraum von 2012 bis 2021 sind die Verfahren zur Einschätzung einer möglichen Kindeswohlgefährdung in Halle um ein Fünffaches von 182 auf 926 gestiegen. Landesweit verdoppelte sich im selben Zeitraum die Zahl der entsprechenden Verfahren von 2.315 auf 5.036. Die Stadt Halle ist somit deutlich über dem Landesschnitt vom Problem der Kindeswohlgefährdungen betroffen.

Ganz konkret müssen Schulsozialarbeit, die Jugendämter und der gesamte Bereich der Kinder- und Jugendarbeit gestärkt werden. Dafür muss das Land die Kommunen endlich finanziell besser stellen und soziale Arbeit auskömmlich unterstützen. Schnelle Hilfen für Kinder und Jugendliche sind in Gefährdungsfällen zwingend nötig. Vor allem braucht es aber mehr Prävention, um potentiellen Fällen von Vernachlässigung, körperlicher oder sexueller Gewalt frühzeitig zu begegnen und Kindeswohlgefährdungen zu verhindern. Dazu gehören Hilfsangebote, die Kindern und Jugendlichen in jedem Alter zugänglich sind. Ebenso Leitfäden, um potentielle Kindeswohlgefährdungen frühzeitig zu erkennen.