Solidarität mit dem Sozial- und Erziehungsdienst!

Amtsblatt-Artikel für Mai. Thema: Die Tarifverhandlungen im Sozial- und Erziehungsdienst.

Mitarbeiter:innen des Sozial- und Erziehungsdienstes haben in den letzten Jahren, gerade während der Corona-Pandemie unheimlich viel geleistet, unheimlich viel leisten müssen. Ähnlich wie Menschen im Einzelhandel oder im Gesundheitsbereich, mussten die Erzieher:innen und Sozialpädagog:innen unter widrigsten Umständen ihre Angebote aufrecht erhalten, Bildungs- und Entwicklungsrückstände aufholen, Familien und Jugendliche unterstützen. Während die Änderungen der Corona-Regelungen schon für viele, die beruflich nicht direkt davon betroffen waren, sehr spontan wirkten und eine Anpassung mehr als schwermachten, so war es für die Menschen im Sozial-
und Erziehungsbereich noch schwieriger. Mit der Diskussion über „Systremrelevanz“ wurde diese Leistung auch festgehalten, Erzieher:innen wurde gedankt und eine Verbesserung der Arbeitssituation wurde angemahnt. Seitdem ist aber wenig passiert.
Die gerade laufenden Tarifverhandlungen zwischen den Ländern und den Gewerkschaften im Sozial- und Erziehungsdienst bieten deshalb jetzt die Chance, dieses Versäumnis nachzuholen, den Beschäftigten für ihre große Leistung zu danken und die Attraktivität der Arbeitsplätze zu erhöhen. Letzteres ist dringend notwendig, denn die Stadtverwaltung schafft es teilweise nicht, ausgeschriebene Stelle im Sozialbereich auch zu besetzen, was gerade in Zeiten vielfacher gesellschaftlicher Krise kein Dauerzustand sein darf. Als Fraktion DIE LINKE fordern wir das Land Sachsen-Anhalt dazu auf, sich in der Runde der Arbeitgeber dafür einzusetzen, die gewerkschaftlichen Forderungen zu erfüllen. Davon profitieren die Angestellten der städtischen Betriebe in Halle, die einen Großteil des gesamten Angebots stellen. Am 8. März gab es aufgrund der verweigernden Haltung der Arbeitgeber:innen bereits einen Streik der Beschäftigten in den Schulhorten und Kindertagesstätten. Sollte es weitere Streiks geben, tragen dafür sicher nicht die Beschäftigten die Verantwortung, die völlig berechtigte Forderungen stellen.
Deshalb fordern wir die Verwaltung und die anderen Fraktionen dazu auf, deutlich zu machen, dass ein positiver Tarifabschluss in unserem ureigenen Interesse als Kommune ist.