Solardarity - Neue Energie für Rojava

Lukas Wanke

Seit fast zehn Jahren geht nun der Angriffskrieg des türkischen Erdoğan-Regimes gegen das Emanzipationsprojekt Rojava in Nordostsyrien. Direkt nach dem Sieg der von der linken, kurdischen Partei PYD angeführten demokratischen Kräfte in der Region über den „Islamischen Staat“ (IS) begannen Militärschläge der Türkei, die darin ihre eigene Niederlage zu erkennen glaubte – zu gefährlich ist ein linker Entwicklungsweg, wenn man selbst eine islamistisch-nationalistische Diktatur errichten will.

Trotz zehn Jahren, in denen auch mit deutschen Waffen Politiker*innen, Krankenhäuser, Universitäten, Schulen, Frauenzentren, Elektrizitätswerke und Verwaltungsgebäude beschossen wurden, besteht Rojava als autonome Region weiterhin. Dort werden freie Wahlen abgehalten, lokale Räte bestimmen das Geschick und die Gleichheit der Geschlechter und aller Ethnien wird hochgehalten, Selbstbestimmung wird gestärkt und Armut bekämpft. Der Krieg ist an den Menschen nicht vorbeigegangen: Die Entwicklung wird immer wieder durch Vertreibungen, Gewalt und Not zurückgeworfen.

Deshalb ist Rojava auf unsere Solidarität angewiesen. Schon im Kampf gegen den IS, welcher die Verteidiger*innen von Kobanê 2014 berühmt machte, gab es Solidaritätskampagnen in der Linken. Damit soll einerseits materiell geholfen werden, andererseits soll damit auch Druck auf die jeweiligen Regierungen ausgeübt werden, das Unrecht und die Gewalt gegenüber Rojava nicht länger hinzunehmen. Deutschland ist hier kein positives Beispiel, denn gegenüber dem Angriffskrieg wird geschwiegen, Waffen werden exportiert und man setzt auf Zusammenarbeit bei der Abwehr von Geflüchteten. Das zeigt den Charakter der „feministischen Außenpolitik“, die nichts weiter als eine Fassade ist.

Genau bei diesen Problemen setzt die Kampagne „Solardarity“ an: Es geht darum, Spenden zu sammeln, damit in Rojava Solarpanels eingerichtet werden können. Damit soll nicht nur der ökologische Umbau ermöglicht, sondern auch die Energieversorgung dezentralisiert und damit resilienter gegenüber Angriffen gemacht werden. Und es geht ebenso darum, die Komplizenschaft Deutschlands zu kritisieren und klare Forderungen an die Ampel-Regierung zu stellen. Es braucht eine Wende und damit die Verurteilung der Aggression, die Einstellung von Waffenexporten, das Ende der Repression gegen die kurdische Bewegung („PKK-Verbot“) und die sofortige Gewährleistung humanitärer, diplomatischer und wirtschaftlicher Hilfen. Es muss einen direkt Kontakt zu den Vertreter*innen der autonomen Region geben.

Das ist das absolute Minimum im Angesicht eines Krieges gegen diejenigen, die die Region von der Herrschaft des IS befreit haben. In diesem Sinne ist es an der Linken, aktiv zu werden.

 

Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten: Wer Geld hat, kann direkt spenden. Die Informationen dazu finden sich auf der Seite der Kampagne (https://www.solardarity-rojava.org/) oder hier:

 

Spendenkonto:
medico international e.V.
IBAN: DE69 4306 0967 1018 8350 02
BIC: GENODEM1GLS
GLS Bank
Spendenstichwort: Solardarity

 

Darüber hinaus ist es wichtig, auf die Kampagne hinzuweisen. Auf der Homepage gibt es Materialien um darauf aufmerksam zu machen. Aber auch das persönliche Gespräch oder das Verlinken in den sozialen Medien hilft. Hoch die internationale Solidarität!