Linden am Riveufer müssen erhalten bleiben – Stadtverwaltung muss Gespräch mit Fördermittelgeber suchen

Nachdem sich im vergangenen Jahr tausende Bürger*innen für den Erhalt der Linden am Riveufer stark gemacht hatten und der Stadtrat eine Entscheidung für den Fortbestand der Bäume traf, droht diesen nun erneut Gefahr.

Entgegen dem Beschluss eine geringere Fahrbahnbreite von 3,50 m festzulegen, um den Bäumen mehr Platz und Überlebens-chancen zu bieten, meint die Stadtverwaltung nun, dass die Straße wieder genauso breit wie vor der Flut ausgebaut werden müsse, da dies der Fördermittelgeber so fordere. Die CDU – als selbsternannte Autofahrerpartei der Kommune – nimmt dies zum Anlass für einen erneuten Vorstoß in Richtung eines breiten zweispurigen Straßenausbaus im Erholungsgebiet, schließlich sei die Entscheidung  „alternativlos“. Dazu meint Thomas Schied, Mitglied der Fraktion DIE LINKE:„Die Stadtratsfraktion DIE LINKE schlug in der April-Sitzung des Stadtrats per Anregung eine Einbahnstraßenregelung zur praktischen Umsetzung des Stadtratsbeschluss zum Erhalt der Linden vor. Aufgrund der sehr geringen Anzahl von Anliegern ist auch in Zukunft nicht mit einem nennenswerten Verkehrsaufkommen  am Riveufer zu rechnen. Eine Einbahnstraße ist für die Bewältigung des Anliegerverkehrs dort völlig ausreichend. Die Hauptfunktion des Riveufers als vorwiegend von Fußgängern genutzte Flaniermeile mit altem Baumbestand sollte bei allen Überlegungen im Vordergrund stehen

Dass – wie von der Stadtverwaltung und der CDU-Fraktion vorgegeben – die ursprüngliche Straßenbreite des Riveufers „alternativlos“ sei, darf bei Betrachtung der bisherigen Fluthilfemaßnahmen stark bezweifelt werden. Als Beispiele seien das Planetarium, das HFC-Leistungszentrum oder die Talstraße genannt. Dort konnten nach Gesprächen mit dem Fördermittelgeber sehr wohl Änderungen vorgenommen werden. Man muss es aber immer auch wollen.

In der letzten Stadtratssitzung erklärte der Oberbürgermeister der erstaunten Öffentlichkeit vollmundig, dass er jetzt sogar die Forderungen der „Fridays for Future“ -Bewegung zu erfüllen gedenke. Der Anspruch des Hauptverwaltungsbeamten in Klimafragen scheint grenzenlos. Ein Gespräch mit dem Fördermittelgeber sollte da eigentlich das kleinste Problem sein. Als Ansporn zitieren wir deshalb heute mal ganz frei nach dem Neuen Testament: ‚An deinen Taten sollst du dich messen lassen!‘“

 

Halle, 4. Juni 2019