Pressemitteilung zur Situation der Markthändler*innen

Zum Verkaufsverbot für Reisegewerbe, welches den Händler*innen im gesamten Stadtgebiet einschließlich auf den drei Wochenmärkten den Verkauf ihrer Waren untersagt, erklärt Marion Krischok, Sprecherin der Fraktion DIE LINKE für Ordnung, Sicherheit und Bürgerbeteiligung:

Wir teilen das Ziel und die Analyse des Oberbürgermeisters, die immer noch zu hohe Mobilität der Menschen zu reduzieren und Kontakte zu vermeiden. Deshalb begrüßen wir auch die Verlängerung des Lockdowns und sprechen uns dafür aus, auch verpflichtende Maßnahmen in der Wirtschaft einzuführen. Öffnungsdiskussionen erteilen wir zum jetzigen Zeitpunkt eine klare Absage. Trotzdem muss über den Sinn einzelner Maßnahmen kritisch und transparent entschieden und diskutiert werden. So ist die Entscheidung des Oberbürgermeisters, das Reisegewerbe komplett zu verbieten auf Unverständnis bei den Betroffenen und vielen Bürger*innen gestoßen. Wir schließen uns der Kritik in weiten Teilen an und fordern, dass das pauschale Verbot mit strikten Vorgaben aufgehoben wird. Wir denken, dass die Händler*innen sich an den jeweiligen Standorten mit großer Entfernung zueinander aufbauen können, ohne dass es ein erhöhtes Infektionsrisiko gibt. Für viele Menschen bieten die Marktstände einen direkten Zugang zu benötigten Nahrungsmitteln, die im Supermarkt nicht sicherer zu bekommen sind. Wenn sich einige Händler*innen am Tag aufstellen dürften, wäre die Einhaltung des Mindestabstands machbar und kann ohne weiteres streng kontrolliert werden. Die Pandemie erfordert einen langen Atem und viele berechtigte Einschränkungen. Deshalb ist es umso wichtiger, das sichere und für viele Menschen wichtige Reisegewerbe im begrenzten Rahmen zu ermöglichen.