PM: Halle braucht vierte IGS - Land muss Blockadehaltung aufgeben

Am Mittwoch soll im Stadtrat über die Schulentwicklungsplanung Halles entschieden werden. Der Bildungsausschuss hat im Vorfeld mehrheitlich beschlossen, dass eine vierte Integrierte Gesamtschule eröffnet werden soll. Nun hat das Land erklärt, der vierten IGS nicht zuzustimmen. Das kritisiert die Fraktion Die Linke scharf und fordert das Land dazu auf, seine Blockadehaltung aufzugeben.

„Halle braucht eine weitere Integrierte Gesamtschule. Das entspricht dem Willen der Eltern und den Bedürfnissen der Schüler*innen. Deshalb hat sich der Bildungsausschuss entsprechend positioniert. Immer mehr Hallenser*innen suchen Schulformen, die längeres gemeinsames Lernen möglich machen.

Die neue Schule soll ein moderner neuer Schulbau werden. Dieser muss anhand der Größe geplant und gebaut werden, die den Bedürfnissen einer IGS entspricht. Wenn jetzt eine kleinere Sekundarschule gegründet wird, wird auch der Schulneubau kleiner werden und eine weitere IGS rückt in weite Ferne.

Zu Bedenken ist auch, dass eine IGS auch Gymnasialschüler*innen anzieht und damit der Druck von den überfüllten Gymnasien nimmt. Zudem werden nur sehr wenige Lehrer*innen für Sekundarschulen ausgebildet und die Schulform leidet am meisten unter dem Lehrermangel. Der Einsatz von Lehrer*innen in der IGS ist wesentlich flexibler – das hilft auch dem Land.

Statt sich mit ideologischen Scheuklappen gegen das längere gemeinsame Lernen zu wehren und die Paragraphen streng auszulegen, sollte das Landesschulamt und das Bildungsministerium Vernunft und Augenmaß walten lassen. Schließlich ist nachgewiesen, dass die neue IGS die Mindestzahl von 1.000 (!) Schüler*innen weit überschreiten wird.

Die Eltern und Schüler*innen Halles haben die Schulform verdient, die sie wollen", erklärt dazu Hendrik Lange, bildungspolitischer Sprecher der Fraktion Die Linke.